Perth - Carnarvon (18.04.07 - 22.04.07)

18.04.07 Fahrt Perth - Lancelin

Nach einem gemütlichen Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren Richtung Nambung NP (Pinnacles) los. Beim Leeren unserer Toilette trafen wir ein Paar aus New Zealand, das wir bereits in Esperance gesehen hatten und unterhielten uns eine Weile mit Ihnen. Danach fuhren wir ins nahe gelegene Einkaufszentrum, um noch einige Einkäufe zu erledigen. Um aus Perth heraus zu fahren benötigten wir doch einige Zeit, da relativ viel Verkehr herrschte. Die Zeit schritt äusserst rasch voran. Bei einer günstigen Tankstelle füllten wir unseren Tank und beide Kanister, danach entschieden wir uns, nur eine kleine Etappe zu fahren und in Lancelin direkt am Meer zu übernachten, damit wir morgen genügend Zeit haben, um die Pinnacles zu besichtigen und anschliessend weiter Richtung Monkey Mia zu fahren. Wir genossen in Lancelin einen Spaziergang entlang der Küste und bestaunten die riesigen Sanddünen, auf denen Sandboarders, Motorradfahrer, Autos u.a. sich vergnügten. Natürlich liessen wir uns den Sonnenuntergang nicht entgehen. Leider war die Bewölkung viel zu stark, so dass er nicht sehr spektakulär ausfiel. Da wir noch vorgekochtes Chicken Curry hatten, wärmten wir dieses auf und genossen den schönen, etwas windigen Abend und legten uns früh schlafen.

19.04.07 Nambung National Park

Von Lancelin wollten wir eigentlich den ,auf der Karte eingezeichneten, Track nach Cervantes befahren.Aaber ausser dem Track zur Abfalldeponie von Lancelin fanden wir mit den vorhandenen Angaben keinen weiteren. Wir nahmen folgedessen die befestigte Strasse und fuhren zwar schneller aber auch erheblich mehr Kilometer. Um ca. 10.30 Uhr erreichten wir den Nambung National Park. Das Wetter war wunderschön und wir tauchten ein in die schöne Welt der Pinnacles ein. Auf dem 5 km langen Rundweg, der mit dem Auto befahren werden kann, sind die bis zu 3m hohen Kalksteintürmchen zu bewundern. Wir liessen uns Zeit und schlenderten zu Fuss durch die Pinnacles. Nach dem Rundgang fuhren wir zur Hangover Bay, wo wir einige Trauben verspiesen, eine eisgekühlte Coke genossen und einen kurzen Spaziergang am weissandigen Strand machten. Der Küstenstrasse entlang fuhren wir weiter auf einen Campingplatz im Geraldton. Wir wahren mit dem Nachtessen früh genug fertig, um am Strand dem schönen Sonnenuntergang beizuwohnen.

20.04.07 Monkey Mia

Wir nahmen heute morgen wieder einmal eine lange Strecke von Geraldton bis Monkey Mia in Angriff mit einigen wenigen Zwischenstops. Der erste war beim Billabong Roadhouse, wo wir nochmals Diesel tankten und uns ein Eis gönnten.
Danach hielten wir beim Hamelin Pool, um die Stromatolithen zu besichtigen. Diese werden von Mikroben gebildet, die vor drei Milliarden Jahren vorkamen und damit als die ältesten, bekannten Lebewesen gelten. Bis zu eineinhalb Meter hoch ragen die kissen- und turmartigen Kalkablagerungen aus der salzigen, türkisfarbenen Lagune. Bei dem herrlichen Wetter war das Wasser der Lagune einfach toll gefärbt und die dunklen Stromatolithen hoben sich klar ab. Wir spazierten auf dem erstellten Boardwalk entlang und wurden überall darauf hingewiesen, wie wichtig und fragil diese Stromatolithen sind. Tritt man auf sie drauf, so zerstört man sie. Dies steht ebenfalls überall auf den Informationstafeln. Trotzdem gab es einige Asiaten, die quer über die geschützten Stromatolithen marschierten und den Boardwalk nicht benutzten.
Der nächste Stop galt der Shell Beach. Ein wunderschöner 60 km langer Strand, der aus Millionen von kleinen Muschelschalen besteht und an einigen Stellen eine Höhe von bis zu 15 m erreicht.
Die letzte Etappe bis Monkey Mia war rasch abgefahren, so dass wir uns gegen 4h30 im Campingplatz einrichteten. Wir machten einen kurzen Strandspaziergang und kochten uns Pasta Bolognaise mit Parmesankäse zum Nachtessen.

21.04.07 Monkey Mia/ Francois Peron NP

Morgens zwischen 8 und 11 Uhr werden Delfine am Strand von Monkey Mia in unregelmässigen Abständen durch die Ranger mit ein paar Fischen gefüttert. Um 7.30 Uhr machten wir uns deshalb auf an den Strand und siehe da, die ersten Delfine und Menschen hatten sich bereits versammelt. Die Meeressäuger schwammen vor der Menschenmasse, die knietief im Wasser stand, hin und her und legten ihren Kopf auf die Seite um die Zuschauer zu beobachten. Einige Auserwählte durften den Tieren ein paar Fische füttern. Nicole hatte die Batterie am Fotoapparat nicht gewechselt und konnte deshalb nur wenige Bilder machen. Wir beschlossen zu warten, bis die Delfine wieder kamen. Das zweite Mal verpassten wir sie, weil wir noch duschten und frühstückten. Wir kamen gerade an den Strand, als sie wieder im offenen Wasser verschwanden. Wir warteten weiter, aber sie kamen vor unserem Aufbruch nicht mehr zurück. Den Abend wollten wir auf einem Campingplatz im Francois Peron National Park verbringen und so bezahlten wir an der Self- Registration die Campinggebühr von 6.50 $. Bis zum Peron Homestead war die Strasse sehr gut befahrbahr. Beim Peron Homastead erinnerte eine Tafel daran, den Reifendruck zu reduzieren und den 4WD zu aktivieren. Wir befolgten die Ratschläge und Nicole nahm die ersten Kilometer in Angriff. In einer längeren tiefsandigen Passage konnte Nicole nicht schnell genug schalten und unser Vehikel kam zum Stillstand. Ein Anfahrversuch grub uns nur noch tiefer in den Sand. So kam also unsere Schaufel zum ersten mal in den Einsatz. Wir schaufelten den Sand vor allen vier Rädern beiseite und legten Äste in die Fahrspur. Dann der grosse Moment: Wir setzten uns ins Fahrzeug... und tatsächlich kamen wir wieder in Bewegung. Die über 30 km bis zum Cape Peron hatten noch viele solche Abschnitte zu bieten, die wir aber mit beherztem Gasgeben meisterten. Am Cape Peron angelangt, machten wir den schönen Wanamalu Trail zum Skipjack Point und zurück. Es bot sich eine sehr schöne Aussicht auf Buchten mit weissem Strand und roten Klippen. In einer Bucht konnten wir in der Ferne ein paar Dugongs beobachten. Nach der Wanderung mussten wir noch die Strecke vom Cape zum Campingplatz an der Bottle Bay zurück legen. Die Strecke konnten wir ohne Probleme zurück legen, auf dem Campingplatz war der Boden aber wieder so tiefsandig, dass wir unseren Camper schnellstmöglich auf einem Platz abstellten, der einigermassen nach festem Grund aussah. Ausser uns waren auf dem weitläufigen Platz noch drei weitere Autos. Wir wurden für die Strapazen beim Fahren durch einen wunderschönen Sonnenuntergang und eine sternenklare, ruhige Nacht belohnt.

22.04.07 Francois Peron NP - Carnarvon

Nach den gestrigen ersten Erfahrungen mit Fahren im Sand überliess ich Beat erneut das Steuer sehr gerne. Wir beschlossen kurz nach Sonnenaufgang loszufahren, damit der Sand noch etwas feucht und damit besser zu befahren war. Tatsächlich konnten wir die Strecke sehr viel schneller zurück legen, als gestern beim Reinfahren. Bei der Homestead beim Parkeingang pumpte Beat die Reifen mit unserem kleinen Compressor wieder auf, während ich die Wasserflaschen fürs Cockpit füllte.
Danach übernahm ich wieder das Steuer und fuhr das letzte kurze unsealed-road-Stück Richtung Denham. Hier gönnten wir uns einen Stop bei einer Bakery und kauften unser Frühstück, das wir anschliessend direkt am Meer genossen.
Weiter ging es bis zum Overland Roadhouse durch Busch- und Weideland mit kurzen Ausblicken zu den schönen weissen Sandstränden und dem türkis- bis tiefblauen Meer. Beim Roadhouse füllten wir unsere Tanks mit unserem mitgeführten günstigen Diesel und verpflegten uns mit einem Eis.
Beat übernahm wieder das Steuer und fuhr uns Non-Stop nach Carnarvon, einem kleinen Küstenstädtchen, das vor allem für günstige Lebensmittel, Diesel und Unterkünfte bekannt ist. Denn ab hier nordwärts steigen die Preise um 10 - 15 % gemäss unserem Reiseführer. Deshalb ergänzten wir hier unsere Vorräte und checkten beim Campinplatz ein. Beat wartete im Auto und als ich zurück kam, begrüssten mich Martin und Karin.
Sie reisten mit dem gleichen Fahrzeugmodell von Apollo wie wir von Perth Richtung Broome und erlitten einige Kilometer vor Carnarvon eine Panne. Die Kupplung war defekt. Deshalb mussten Sie einige Stunden auf Hilfe warten und sich abschleppen lassen. Ihnen wurde versprochen, dass ein Fahrzeug nach Carnarvon gebracht würde. Weil Beat alleine im Fahrzeug sass, fragten sie ihn, ob er ev. derjenige sei, der das Ersatzfahrzeug für sie bringen würde. Leider musste Beat sie enttäuschen.
Da wir gerne noch Reiseerlebnisse austauschen wollten, bezogen wir gleich den Stellplatz neben Martin und Karin. Wir richteten uns auf dem Platz ein und erledigten unsere Wäsche, während Karin und Martin den Ort besichtigten. Danach sassen wir gemütlich zusammen bei Speis und Trank und plauderten bis spät abends.
Wir telefonierten noch kurz meinem Mami und gratulierten zum Geburtstag, danach huschten auch wir kurz vor Mitternacht ins Bett.