Mungo NP (26. - 27.)

26.3.2007 Robinvale - Mungo NP

Einmal mehr waren wir froh über die Heizung in unserem Camper. In der Nacht wurde es wieder empfindlich kühl. Am Morgen heizte die Sonne aber sehr schnell und die Temperaturen erreichten sofort Werte über 20° C. Glücklicherweise konnte ich mich durchsetzen (für einmal ;-)) und wir fuhren die Piste von Robinvale direkt zum Mungo NP. Es stellte sich heraus, dass die Piste von Mildura zwar breiter, aber durch den vielen Verkehr in wesentlich schlechterem Zustand war. Im Park angelangt, machten wir einen Halt beim Visitor Centre. Es war kein Ranger anwesend, so dass wir uns selber schlau machen mussten. Wir entschlossen uns, zwei Tage zu bleiben und steckten den entsprechenden Betrag für Aufenthalt und Camping in einen bereit gelegten Umschlag, den wir in den dafür vorgesehenen Behälter warfen. Den ersten Eindruck vom Park gewannen wir auf dem ca. 2.5 km langen Foreshore Nature Walk direkt beim Visitor Centre. Diverse Kängurus begrüssten uns und die grünen Eukalyptusbäume hoben sich wunderschön von der roten Erde ab. Und genau auf diesem Walk kamen unsere Fliegennetze (Headnets) zum ersten mal in den Einsatz. Mein Netz ist zwar nicht so komfortabel wie das von Nicole, seine Aufgabe erfüllt es aber trotzdem. (Ich hatte mir zwar geschworen das Netz nie anzuziehen, aber in Anbetracht der rund 30 bis 40 Fliegen, die mir um den Kopf schwirrten, entschied ich mich für das kleinere Übel). Nach dem Walk begaben wir uns auf die ca. 70 km lange Rundfahrt durh den Park. Den ersten Stopp machten wir bei The Walls. The Walls of China sind Sanddünen mit bizarr geformten Lehmtürmen. Von weitem sieht das aus wie eben die grosse Mauer in China. Wir genossen einen Spaziergang durch die Dünen (mit Headnet!) und konnten dort auch einige Emus beobachten. Nach einigen weiteren Zwischenstopps erreichten wir unser Nachtlager, den Belah Camp. Wir bewunderten hier ganz für uns alleine den Sonnenuntergang. Nach Sonnenuntergang legten sich zu unserer Freude endlich auch die Fliegen zur Ruhe und wir konnten unser Nachtessen bei Halbmond unter einem fantastischen Sternenhimmel einnehmen. Wir waren fasziniert von der Stille, die nur durch das Zirpen einiger Insekten und das Geräusch des durch die Baumwipfel streichenden Windes unterbrochen wurde. Spät legten wir uns schlafen.

27.03.07 Mungo NP

Welch schöne Nacht das war. Völlig ungestört genossen wir unsere Nachtruhe bei angenehmen Temperaturen. Wir konnten den Sonnenaufgang sehen und wollten uns noch vor der Fliegenattacke waschen. Leider waren diese lästigen Biester bereits unterwegs und voll aktiv, so dass wir uns im Camper wuschen und auch im Camper frühstückten. Wir nahmen den zweiten Abschnitt des Mungo NP Roundtrips unter die Räder und konnten jede Menge Kängurus beobachten. Wir sahen Papageien, Emus, Kaninchen und sogar einen der vier ortsansässigen Raubvögel. Beim Vigars Well verweilten wir ca. 1h30 und wanderten durch die Dünen, genossen die schöne Aussicht und den feinen Sand. Die Temperaturen waren am Morgen sehr angenehm, so dass wir auch barfuss durch den Sand spazieren konnten. Mit meinem Shady Lady Hat und dem Deluxe Spring Ring Headnet war ich bestens ausgerüstet, um vor den lästigen Fliegen geschützt zu sein. Many thanks to Bernie. The headnet is a real treasure, I feel totally comfortable underneath, when hundreds of flies are buzzing around my head.
Wir hatten ein Riesengaudi daran, die Dünen hoch zu klettern und wieder hinunter zu rennen. Zahlreiche Fotos nahmen wir mit zurück und hinterliessen unsere Fuss-Spuren. Auf dem letzten Stück mussten wir voll abbremsen, da ein adrenalinsüchtiger Emu direkt vor unserem Fahrzeug die Strasse überquerte. Zum Glück waren wir nur mit 25 km/h unterwegs und der Emu erreichte unversehrt die andere Strassenseite. Nach einigen Metern verharrte er kurz und blickte zurück, danach spazierte er weiter Richtung Dünen. Wir besichtigten noch die Zanci Buildings (Homestead) und fuhren zurück zum Visitor Centre. Hier spazierten wir noch durch die Ausstellung und wurden völlig überrascht, als uns ein sehr freundlicher Ranger begrüsste. Da gestern niemand anwesend war, hatten wir heute mit niemandem gerechnet. Wir hielten einen kurzen Schwatz ab und tauschten Informationen aus. Danach richteten wir uns auf dem Main Campground gemütlich ein, gönnten uns einen kleinen Lunch und machten ein Nickerchen. Abends brachen wir dann auf, um beim Visitor Centre zu duschen und bei der Wall of China den Sonnenuntergang zu fotografieren. Unterwegs zur Wall of China beobachteten wir eine ganze Familie von Emus, die am Strassenrand gemütlich grasten und plötzlich wie von einer Tarantel gestochen über die Strasse rannten. Zum Glück hatten wir bereits angehalten, um zu filmen und fotografieren. Der Sonnenuntergang war zwar sehr schön, aber weit weniger spektakulär als derjenige vom Vorabend. Nach unserer Rückkehr wärmten wir uns das Nachtessen auf und genossen den Abend bei Mondschein. Wir waren nicht die einzigen auf dem Platz, trotzdem wurde es früh still und wir schliefen schnell ein.